Was ist EMDR?

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch in etwa Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen bedeutet.
EMDR ist ein komplexes Verfahren der Psychotherapie, das mit der Stimulation beider Gehirnhälften (bilaterale Stimulation), aber primär über Augenbewegungen arbeitet. Immer mehr werden auch weitere Sinnesorgane und der restliche Körper mit eingebunden.

Wie wirkt EMDR?

EMDR wirkt auf der Ebene tieferer Hirnstrukturen über die Aktivierung spezieller Hirnareale, indem es verstärkt zu einer Löschung konditionierter physiologischer und psychologischer Reaktionen führt.

Bereits nach wenigen Sitzungen kann EMDR zu spürbaren Veränderungen in Bezug auf Emotionen, Körpererleben und Kognition führen.

Die Anfänge von EMDR

EMDR wurde Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre von Dr. Francine Shapiro entwickelt.
Alles begann mit einem Zufall: Frau Dr. Shapiro litt an einer Krebserkrankung, weshalb sie von vielen Ängsten und Sorgen geplagt war. Diese waren nach einem gewöhnlichen Sparziergang im Park plötzlich verschwunden und kamen auch nicht mehr wieder.
Dr. Shapiro recherchierte, was der Grund für die Besserung ihres Gefühlszustandes sein könnte und fand heraus, dass ihre Augen sich ständig hin und her bewegten, was durch den Lichteinfall der Bäume bedingt war.

Aus diesen zufälligen Augenbewegungen entwickelte Dr. Shapiro das Konzept einer Serie von gezielten Augenbewegungen, welche sie bilaterale Stimulation nannte.
EMDR ist mittlerweile weltweit anerkannt und wurde schon bei mehr als einer Million Patienten erfolgreich angewandt. Intensive Studien, auch über längere Zeiträume, beweisen die hohe Effektivität und dauerhaft anhaltende Wirkung der EDMR-Methode immer wieder.

Anwendungsgebiete

Schon seit Mitte der 90er Jahre wird EMDR erfolgreich in der Trauma-Therapie eingesetzt.

EMDR findet heutzutage Anwendung bei nahezu sämtlichen Angststörungen, Süchten, Phobien, Schmerzzuständen, Psychosomatischen Störungen, usw. Sogar ein spezielles Coaching-Konzept wirkt sehr effizient auf der Basis von EMDR.

weitere Indikationen

• Erkennen und Auflösen von Verhaltensmustern und Blockaden
• Beziehungsthemen
• extreme Trauerreaktion
• Krankheitsbewältigung
• Phobien
• Angst- und Panikstörungen
• Stressgeneralisierte Angststörungen
• Prüfungsangst
• Chronische Schmerzen
• Psychosomatische Störungen
• Verhaltensänderungen
• Burn-Out
• akute Belastungsreaktion (Nervenzusammenbruch)
• PTBS (= posttraumatische Belastungsstörung)
• Verlustängste
• Schuldgefühle
• schwer zu verarbeitende Erlebnisse
• Belastungen unterschiedlicher Art

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